Die häufigsten Patientenfragen zur OP:
Kann die OP ambulant erfolgen?
90 % aller Leistenbrüche können bei mir ambulant operiert werden.
Der älteste Patient war 93 Jahre alt, er wurde ambulant operiert und ist nach Hause gegangen. Vor der Operation erfolgt immer die Vorstellung beim Kardiologen zum Ausschluss von kardialen Risikofaktoren. Die Sauerstoffmessung (Pulsoxymetrie) und die Laboranalyse sind obligat. Akute Einklemmungen müssen allerdings stationär operiert werden. Leistenbrüche bei Schwangerschaft werden immer stationär operiert.
Kann die Operation an beiden Leistenbrüchen gleichzeitig erfolgen?
Antwort: Ja
Häufig bestehen insbesondere bei Männern Leistenbrüche auf beiden Seiten. Die Operation beider Leistenbrüche kann in der Regel gleichzeitig erfolgen, allerdings verlängert sich dadurch die OP-Zeit wie auch die Narkosezeit. Ein ambulantes Vorgehen bei beidseitigen Leistenbrüchen ist aber dennoch möglich.
Warum sollte ein Leistenbruch operiert werden? Mein Hausarzt sagt, ich kann da ruhig noch warten.
Antwort: Ja
Ein Leistenbruch sollte immer operiert werden, denn grundsätzlich besteht die Gefahr der Darm- Einklemmung. Eine Darm-Einklemmung ist statistisch relativ selten, das Risiko liegt bei ca. 1% pro Jahr. Allerdings ist die Darm-Einklemmung sehr gefährlich und kann lebendbedrohlich werden. Wenn der Darm perforiert und eine Sepsis auftritt, dann wird eine Notoperation erforderlich ähnlich wie bei einem Blinddarmdurchbruch.
Kann die Operation noch verschoben werden für 6 Monate?
Bei akuten Beschwerden ist davon abzuraten.
Bei der "symptomatischen Leistenhernie", also bei akuten Beschwerden, besteht ein erhöhtes Risiko der Darmeinklemmung. Häufig wollen Patienten den OP-Termin auf ihre beruflichen Verpflichtungen abstimmen, was aber insbesondere, wenn akute Beschwerden bestehen nicht sinnvoll ist. Auch bei geplanten Auslandsaufenthalten sollte der Operationstermin vorher überlegt werden.
Kann die Operation eines Leistenbruches mit einer Bauchdeckenstraffung verbunden werden?
Antwort: Ja
Bei der Abdominoplastik (Bauchdeckenstraffung) handelt es sich um eine Schönheitsoperation, bei der nicht nur überschüssige Haut und Fettgewebe entfernt werden, sondern auch die tiefen Schichten der Bauchdecke (Fascien) gestrafft werden. Diese Operation kann durchaus zeitgleich mit der Operation eines Leistenbruches erfolgen. Der Hautschnitt für die Bauchdeckenstraffung wird für ein ästhetisch, schönes Ergebnis in die Hautfalte tief inguinal (2-3cm unter der Bikinilinie, in der Länge ca. 10cm) gelegt. Damit kann die Bauchdeckenstraffung bis auf Nabelhöhe erfolgen.
Kann die Operation eines Leistenbruches oder eines Narbenbruches z.B. nach Kaiserschnitt (Sectio) mit einer Fettschürzenentfernung verbunden werden?
Antwort: Ja
Bei der Fettschürzenentfernung handelt es sich um eine Schönheitsoperation, bei der überschüssige Haut und Fettgewebe mit entfernt werden. Diese Operation kann durchaus zeitgleich mit der Operation eines Leistenbruches oder eines Narbenbruches erfolgen. Wenn die Fettschürze lediglich im Unterbauch besteht, wie das oft nach Schwangerschaften der Fall ist, kann über den inguinalen Zugang die Fettschürze mit entfernt werden. Der Hautschnitt wird für ein ästhetisch, schönes Ergebnis in die Hautfalte tief inguinal (2-3cm unter der Bikinilinie, in der Länge ca. 10cm) gelegt.
Kann die Operation während der Schwangerschaft erfolgen?
Antwort: Ja, allerdings nur in der Spätschwangerschaft 6.-8. Monat.
Diese Antwort sollte immer im Einzelfall gefunden werden und richtet sich nach dem jeweiligen Befund. Eine Operation in der Frühschwangerschaft 1-4. Monat sollte wegen der Gefährdung des Kindes in seiner frühen Entwicklung nicht durchgeführt werden.
Grundsätzlich gilt, sollte sich keine dringliche OP-Indikation ergeben, dann sollte die Operation nach der Entbindung geplant werden. Allerdings muss bei sehr großen Hernien mitunter auch schon mal in der Schwangerschaft operiert werden, insbesondere wenn Anzeichen eines Subileus (wiederholtes Erbrechen mit massiven Bauchschmerzen als Anzeichen einer Darmeinklemmung) vorliegen. In Absprache mit dem Gynäkologen sollte die Entbindung mittels Sectio (Kaiserschnitt) dann erwogen werden, denn es kann durch "Presswehen" auch mal zu akuten Darmeinklemmungen kommen. Wenn dann sofort operiert werden muss, besteht hierbei ein deutlich erhöhtes Komplikationsrisiko für Mutter und Kind. Ein zeitgleiches Vorgehen, also die Kaiserschnittentbindung mit gleichzeitiger Operation des Leistenbruches durch zu führen, ist aus meiner Sicht nicht zu empfehlen.
Kann die Operation in Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) erfolgen?
Antwort: Nein
Die kontrollierte Sauerstoffversorgung und die komplette Schmerzausschaltung sind für diese OP-Methode erforderlich. Es kann daher nur in Narkose oder Spinalanästhesie operiert werden. Bei Darmverwachsungen mit der Bauchdecke sollte das Operationsfeld keine Bewegung zeigen. Dies ist beim wachen oder sedierten Patienten, also bei der Betäubung in Lokalanästhesie, nicht aus zu- schließen. Die reine Lokalanästhesie ist nicht ausreichend für eine komplette Schmerzausschaltung, da das Peritoneum (Bauchfell) eröffnet wird. Wenn dann auch noch zentral wirksame Opiate oder Benzodiazepine (Dormicum) verabreicht werden, wirkt sich das Ganze negativ auf die Sauerstoffversorgung aus, was für den Patienten gefährdend sein kann.
Kann ich am OP-Tag Autofahren?
Antwort: Nein
Sie sind unter Narkosemitteleinwirkung und damit nicht verkehrstüchtig.
Kann ich am OP-Tag mit der S-Bahn oder dem Taxi alleine nach Hause fahren?
Antwort: Nein
Sie müssen persönlich abgeholt werden von einer Person Ihres Vertrauens mit Taxi oder PKW. Diese Person muss bei Ihnen übernachten, damit wir gegebenenfalls über eine Komplikation rechtzeitig informiert werden können.
Kann ich als gesetzlich Krankenversicherter bei Ihnen einen zeitnahen Termin bekommen?
Antwort: Ja
Die gesetzliche Krankenkassenversicherung ermöglicht Ihnen auch auf Kostenerstattungsbasis bei mir persönlich behandelt zu werden. Dies müssen Sie aber selbst vor dem Termin veranlassen, da Sie sonst keine Erstattung erhalten.
Was kostet eine Kontrolluntersuchung bei Ihnen?
Ich möchte gerne die Diagnose eines anderen Chirurgen oder das OP-Ergebnis bei Ihnen überprüfen lassen.
Antwort: Ja
Die Rechnungsstellung erfolgt nach der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte). Bei einer Kontrolluntersuchung mit Sonographie liegt der Rechnungsbetrag bei ca. 80-120 Euro.
Was kostet eine Operation bei Ihnen?
Antwort: Ein Kostenvoranschlag ist möglich.
Die Kosten einer Operation ambulant oder stationär variieren. Auf Wunsch kann ein Kostenvoranschlag erstellt werden. Eine Pauschalabrechnung gibt es nicht, sondern es erfolgt die Rechnungsstellung nach der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte). Dies gilt auch für eine zusätzliche Schönheitsoperation (Bauchdeckenstraffung oder Fettschürzenentfernung).