Die sogenannte "Rezidivhernie" bezeichnet eine vorausgegangene, erfolglose Hernien-Verschlussoperation. Die unterschiedlichen Operationsverfahren haben bekannte "Rezidivraten" - daher sollte das Operationsverfahren ausführlich besprochen werden.
Weitere Faktoren, die für die Rezidivrate eine Rolle spielen:
- Voroperation
- Infektionen
- Netzdislokationen
- Asthma/COPD/Raucher
- Übergewicht
- Wundheilungsstörungen Diabetes
- Vorzeitige Belastung (Nachbehandlungsrichtlinien)
- Bindegewebsschwäche
- Alter
Die Operation einer "Rezidivhernie" hat andere Risiken. Verwachsungen im OP-Gebiet sind häufig ein Problem, und es erfordert viel Geduld, die relevante Anatomie frei zu präparieren. Rezidiv Leistenhernien sind komplex, weil häufig eine Verengung bzw. Einklemmung der Gefäß/Nervenstrukturen vorliegt, die zu einem "Ruheschmerz" führen. Die Schmerzskala dieser Patienten mündet mitunter bei der Vorstellung beim Psychiater bzw. Neurochirurgen. Das sogenannte "Leistenschmerzsyndrom" beinhaltet entweder eine Verletzung des Nervus ilioinguinalis oder ein Nervenkompressionssyndrom des Nervus genitofemoralis. Die operative Sanierung der Problematik ist essentiell. Die Verabreichung von Schmerzmedikation bzw. Antidepressivamedikation ist aber üblich.