Die Kinderchirurgie hat diverse OP-Verfahren etabliert, die ich Ihnen im Detail ersparen möchte. Letztendlich führen sie zum Rezidiv also zur Nachoperation nach 10-40 Jahren. Dies wird leider in den Publikationen nicht erwähnt, weil die Kinderchirurgen ihre kleinen Patienten nicht mehr als „Teenager oder Erwachsene“ sehen.

Die OP-Verfahren beim Baby/Kleinkind sollten auf einer anatomischen Rekonstruktion basieren. Das körpereigene Material ist optimal beim Baby/Kleinkind, aber in seiner Entität auch sehr fragil und erfordert eine feine OP-Technik mit mikrochirurgischem Vorgehen (Einsatz der Lupenbrille).
Der offene Zugang mit der schichtgerechten Rekonstruktion der Anatomie und Verwendung von resorbierbarem Nahtmaterial ist zu empfehlen.
Endoskopische Verfahren wie TAPP oder TEP mit Netzversorgung/Fremdimplantat werden beim Kind aufgrund der damit einhergehenden möglichen Komplikationen nicht empfohlen und in der „Kinderchirurgie“ auch nicht eingesetzt.

OP-Verfahren Leistenhernie:
Bruchsackresektion
3 schichtgerechte Rekonstruktion - anatomiegerecht
3-schichtig , resorbierbares Nahtmaterial

OP-Verfahren Nabelhernie:
Bruchsackresektion
2 schichtig, transmurale Naht, anatomiegerecht
2-schichtig,resorbierbares Nahtmaterial

Früh-Komplikationen: Infektion, Blutung
Die Komplikationen wie Infektionen oder Blutungen treten beim Kind sehr selten auf.
Trotzdem sollte man aus meiner Sicht, eine präoperative Laboranalyse durchführen lassen.

Spät-Komplikationen: Rezidiv (Folgeeingriff im Erwachsenenalter)
Leider sehe ich immer nur das Rezidiv in der Folge einer „Kinder-OP“ nach 10-40 Jahren. 
Meistens gibt es noch nicht mal einen OP-Bericht, obwohl das Dokument 30 Jahre aufbewahrt werden sollte, aber es ist nicht vorhanden. Aus der Quintessenz meiner 18 jährigen Erfahrung mit allen Rezidiven im Erwachsenenalter rate ich Ihnen ernsthaft, sich vorher zum OP-Verfahren ausführlich zu erkundigen. Die Operationen nach Leistenbrüchen, Skrotalhernien, Hodenhochständen, Hydrozelen und Nabelbrüchen im Kindesalter führen zu Rezidiven (Folgeeingriffen im Erwachsenenalter). Die Anwendung von überalterten OP-Verfahren ist auch in der heutigen Zeit leider immer noch üblich.