Die Nabelschnur ist eine Verbindung zur Placenta und dient der Ernährung und Sauerstoffversorgung des Babys. Der Gangverschluss erfolgt mit der „Abnabelung“.
De Facto wird die Nabelschnur einfach durchtrennt und es dauert ein paar Wochen bis die Wunde abgeheilt ist. Der Gangdurchtritt des „Ductus omphaloentericus“ durch die Bauchdecke / Linea alba besteht aber weiter. Dieser Spalt verschließt sich erst vollständig bis zum 3. Lebensjahr und hat einen Durchmesser von 3 bis 5mm. Dies entspricht der Anatomie der Gefäß-Strukturen.
Allerdings können auch hier Einklemmungen stattfinden, wenn der Gangdurchtritt vergrößert ist, dies ist insbesondere bei Frühchen der Fall. Bei Vorfällen größer als Kirschenkerngröße sollten sie allerdings Ihren Kinderarzt konsultieren.

Die Einklemmung einer Nabelhernie beim Baby ist insgesamt trotzdem sehr selten.
Die Sonographie der Nabelhernie sollte in Verlaufskontrollen erfolgen, um die Größenzunahme und den Bruchinhalt (Omentum oder Dünndarm) zu dokumentieren.
Der Eingriffszeitpunkt ist nach dem 3. Lebensjahr anzusetzen. Es handelt sich um eine elektive OP-Indikation im Vorschulalter.
Bei Größenzunahme der Vorwölbung im Kleinkindalter ist definitiv nicht mehr, von einem natürlichen Verschluss der Rectusfascie auszugehen. Wenn Kinder immer wieder über „Bauchweh“ klagen und am Nabel berührungsempfindlich sind, sollte Sie das alamieren.

Tipp:
Der Nabel ist normalerweise eine Vertiefung der Bauchdecke. Eine Vorwölbung des Nabels oder der angrenzenden Strukturen ist auffällig. In der Badewanne bleibt das Wasser normalerweise in der Vertiefung des Nabel stehen!