Die Rezidiv Hernie führt  letztendlich zu einer "Erneute Operation". Das "Rezidiv" als Wiederholungseingriff bei Bauchwandbruch, Leistenbruch, Narbenbruch hat eine deutlich höhere Komplikationsquote. Was ist eine „Rezidiv Hernie“? Oft werde ich das gefragt von Patienten, weil diese Worte für sie fremd klingen: „Wiederholungseingriff“ bzw. „Nachoperation“ bzw. „Komplikation der Voroperation“ werden verstanden.

Die Begriffe im medizinischen Sprachgebrauch sind meist lateinischen oder griechischen Ursprungs. Rezidiv bedeutet: „Erneute Operation/Nachoperation/Wiederholungseingriff“. Hernie bedeutet: „Vorwölbung/Knospe/Beule“ griechisch Hernios. Also wenn die Operation eines Leistenbruches nicht geklappt hat und es liegt ein erneuter Leistenbruch vor, wäre dass das I. Rezidiv, bei einer weiteren Nachoperation wäre es das II. Rezidiv, bei einer weiteren Nachoperation wäre es das III. Rezidiv.

„Inzisionalhernie“ oder Narbenhernie/Zustand nach Laparotomie oder minimalinvasiven/laparoskopischen Operationen bedeutet: „Narbenhernie/Voroperation mit Eröffnung der Bauchwand“.

Spezielle Formen der Inzisionalhernie sind:

1. Die „Trokarhernie“ ist eine Zugangshernie des Videokamerazugangs am Nabel oder der Arbeitszugänge, die bei minimalinvasiven OPs auftreten kann. Die „Trokarhernie“ kann bei jeglichen laparoskopischen Verfahren wie laparoskopische Appendektomie, laparoskopischer Hernioplasti (TAPP), diagnostischer Laparoskopie etc. als Komplikation auftreten. Meist bemerken die Patienten dann im Nabelbereich die Hernierung und meinen, es handle sich um eine „Nabelhernie“, de facto handelt es sich aber um eine Trokarhernie.

2. Bei Zustand nach „Laparotomie“ also Eröffnung der Bauchwand/Bauchhöhle kann es ebenfalls um Narbenbruch kommen. Die Voroperationen können auch an anderen Organen wie am Dickdarm, Leber, Nieren, Nebennieren, Prostata, Gebärmutter, Eierstöcken erfolgt sein. Narbenhernien nach Laparotomie treten bei ca. 30% aller Patienten bereits nach 3 Jahren auf.

3. Die „Stomahernie“ ist eine Bauchwandhernie neben dem „künstlichem Ausgang“ (Enterostoma oder Colostoma).

4. Bei Zustand nach „retroperitonealem Zugang“ wie bei „Wirbelsäulen-OPs“ kann es auch zu Narbenhernien im Bereich der Bauchwand kommen.